Im Nucapacha Hostel lernten wir Nicole, Ben und Shane (genannt „Swine“) kennen, die alle drei ebenso den Galapagos Trip mit dem Segelboot Merak gebucht hatten und so gings früh am nächsten Tag los! Mit dem Flieger von Guayaquil nach Santa Cruz. In Santa Cruz holte uns Che Che unser Guide direkt ab (endlich wurde wir mal mit Schild am Flughafen erwartet! :-)) und mit dem Bus gings dann ein paar hundert Meter weiter wo bereits die Merak auf uns wartete. Bereits am Pier begrüssten uns zwei Seelöwen die unterm Pier ihre Siesta hielten, Fregattvögel und Boobies (Ich hab auch an das gedacht, was ihr denkt, aber nein, das sind Vögel…). Dann gings per Dingy (Schlauchboot) aufs Segelboot und direkt los! Unsere Crew versorgte uns tagtäglich mit leckerem Essen – nichts ist wichtiger auf einem Schiff, als sich mit dem Kombüsenchef gut zu stellen! 5 Tagelang machten wir uns jeden Tag 3 mal auf, Iguanas, Boobies, Riesenalbatrosse, Seelöwen und das Unterwasserleben zu erkunden! Der Hammer war vor allem dabei, wie nahe wir an die Tiere ran konnten – keinerlei Angst seitens der Tiere, egal ob 2m Seelöwe, Boobies (der Vogel mit den blauen Füssen auf dem Bild!) oder Iguana, alle ließen uns bis auf weniger als einen Meter an sie ran. Auch war die Fülle des Lebens atemberaubend! Wenn wir mit dem Boot fuhren, segelten Fregattvögel mit uns, überall beim Schnorcheln waren Seelöwen mit uns unterwegs und Iguanas sah man an jeder Ecke! Ich hätte die Galapagos Inseln mit mehr Waldbewuchs erwartet, aber die meisten Inseln sehen relativ karg aus – ähnlich wie in Afrika, wo auch oft karges Land, ein fantastisches Tierleben hervorgebracht hat. Das besondere an den Galapagos Inseln ist die Abgeschiedenheit. Sie waren Millionen Jahre lang nicht mit dem Festland verbunden und haben sich daher völlig getrennt davon entwickelt. Zusätzlich sind die Inseln bereits seit Mitter der 50er Jahre Nationalpark, so das es verhältnismäßig viele Tiere gibt, im Vergleich zu anderen Parks. Die Bootstrips waren manchmal doch ziemlich anstrengend – auch ein Segelschiff für 10 Personen schwankt doch eifrig bei den rauen See um die Galapagos Inseln und so hielten wir uns überwiegend an Deck auf, um mit der frischen Seeluft unseren Magen zu beruhigen – trotzdessen haben wir selten so viel gefuttert wie auf diesem Trip (das bemerkte sogar der Koch)! Das Schnorcheln war für mich eine eisige Erfahrung und machte mir bereits Sorgen fürs Tauchen (21 – max. 24° Grad, und ja das ist saukalt…). Ich konnte es natürlich nicht lassen und musste immer wieder mit den Tieren spielen, trotz Hinweise wie immer man dürfe dies nicht – warum auch immer, die Seelöwen hatten irgendwie immer etwas gegen mich… Irre waren auch die Riesenschildkröten zum Ende des Trips hin. Silke und ich hatten bereits ähnliche Brummer in Südafrika gesehen, aber nicht sooo groß! 200 – 300 kg sind kein Problem! Aber der Oberhammer kam dann nach dem Segeltörn: ich klapperte natürlich sofort danach alle Tauchschulen ab und buchte für uns einen Trip nach Gordon Rocks, dem lokalen Highlighttauchplatz! Das Equipment war leider bei allen Tauchschulen, egal welcher Preisklasse, nicht gerade berauschend (muss halt alles importiert werden von USA), aber ich wollte Unterwasser es richtig kennenlernen! Bereits beim Schnorcheln hatten wir White Tip Sharks, Marble Rays, Diamond Rays und einige u.a. endemische Fische gesehen, aber wir wollten die Hammerhaie sehen! Mit dem Speedboot dauerte es 1,5 Std. bei gutem Wellengang bsi Gordon Rocks und dann sprangen wir rein – grrr, war das kalt! Aber bereits auf den ersten Meter kamen die ersten Weißspitzen Riffhaie vorbei, Schildkröten und sogar einen kleinen Manta sah ich. Plötzlich sahen wir vor uns einen deutlichen größeren Schatten als die bisherigen und da zeigte sich bereits der erste neugierige Hammerhai – gut 3 – 3,5m lang und die typische Kopfform! WAHNSINN! So etwas ist verdammt schwierig zu sehen zu bekommen! Plötzlich kam aus dem Halbdunkel eine ganze Schule Hammerhaie vorbei – allein auf einem Foto hatten wir über 15 Haie gezählt und das war nur ein Teil davon!!! Ich machte dann zwei Tage später noch mal zwei Tauchgänge, dies mal mit der Tauchschule Silberstein (deutlich besser als Albatros oder Scopa!). Ich spielte in 15m Tiefe mit zwei Baby Seelöwen, einem Papa-Löwe, schwamm in riesige Schwärme von Salemas (Art Sardine) rein, das es richtig dunkel wurde und zwischen den Tauchgängen begrüßte uns ein Buckelwal (!!!) 15m vom Boot entfernt. Schildkröten, Rochen und kleinere Haie die sonst begierig gesehen werden wollen, waren hier nur „Beiwerk“… 🙂 Allerdings muss man auch sagen, das ich echt froh nach jedem Tauchgang war rauszukommen, da es wirklich eisig für mich Indonesientaucher war und bei aller Fülle an Leben, es wenig Korallen gab, sondern fast nur mit Seepocken bewachsenes Vulkangestein. Santa Cruz, die bewohnte Hauptinsel, hatte ein bei weitem nicht so kleines Touridörfchen drauf wie erwartet, sondern war voll ausgebaut. Sehr lustig war hier immer der morgentliche Fischverkauf – inkl. bettelnder Seelöwen und Pelikane (siehe Foto!). Manchmal schaffen es die Seelöwen sogar einen Thunfischteil zu klauen. Den Fischern muss das eigentlich ganz schön auf die Nerven gehen, das sie die Tiere nicht verscheuchen dürfen… Das aber auch hier nicht alles vollends ist, sieht man u.a. an den Tauchschulen: eigentlich müssen diese eine richtige Tauchlizenz haben, das haben aber nur 4 Tauchschulen, der knapp 8. Die anderen tauchen mit einer Fischereilizenz, d.h. es kommt eine Person nur zum „fischen“ mit, die dann auf dem Boot sich langweilt… Interessant war auch, das obwohl Ecuador wirklich sehr entwickelt erscheint, wir nach einem Gespräch mit einem deutschen Divemaster merkten, das selbst hier, die Einheimischen immer nur an den nächsten Tag denken – langfristiges Denken / Planen war auch denen oft fremd. Nach knapp 9 Tagen haben wir uns dann wieder in den Flieger gesetzt, eine Nacht in Quito übernachtet und uns per Bus 20 Std. nach Cali in Kolumbien aufgemacht. Wir standen mehr als 3 Std. an der Grenze an, da Ecuador – wie bereist bei der Einreise – mal wieder Computerprobleme hatte… ARGH! Selbst in Zambia bekommen die das ohne Computer hin…! Letzten Endes bekamen wir dann unseren Stempel und schafften noch gerade den Bus in Ipiales nach Cali zu bekommen.
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