Tanjang Puting

So nach langer Abwesenheit, gibts mal wieder neue Abenteuer. In Manila habe ich mir erst mal einen kleinen Männertraum erfüllt und ein Samsung Galaxy S Handy gekauft – ideal zum Reisen, so hat man das Internet dabei. Am frühen morgen gings dann zum Flughafen, ab nach Jakarta via Singapur. Jakarta war leider nicht mit Glück für uns gesegnet – unser Gepäck fehlte… *URGHS* Also Vermisstenmeldung aufgegeben, dann Hotel gesucht – besser gesagt, eine indonesische Absteige für umgerechnet knapp 6 Euro die Nacht und einigermaßen Krabbelfrei. Gott sei Dank bekamen wir dann am Abend einen Anruf, das unser Gepäck angekommen ist und zu uns gebracht wird – Schwein gehabt! Am nächsten Tag sind wir quer durch Jakarta getingelt. Am Abend haben wir dann unseren Weiterflug nach Borneo geregelt, da Jakarta zwar nett, aber nicht so viel interessantes zu bieten hat. Man merkt auf jeden Fall aber direkt schon mal das die Indonesier sehr nette Menschen sind und es hier nicht gerade viele Touris gibt – die bleiben alle auf Bali und Lombok. Unser Flug ging dann nach Palangka Raya, der nächste Flughafen zum Tanjang Puting Nationalpark, was unser nächstes Ziel war. Im Flieger saß neben mir ein gleichaltriger Indonesier mit dem ich schnell ins Gespräch kam – Erwin, ein Fischhändler aus Borneo. Erwin hatte fast den gleichen Weg wie wir und half uns beim Bustransport, da die Indonesier nur sehr begrenzt Englisch sprechen – besser gesagt meistens nur Buzzwords à la „Bus“ oder „Hotel“ verstehen… Erwin lud uns dann noch zu ihm ein, wenn wir mit Tanjang Putin fertig sind – na mal schauen, ob wir das machen wollen… Per Bus gings dann 12 Stunden weiter nach Palangka Bun wo wir um 4 Uhr morgens ankamen. Erwin hatte uns geraten lieber an der Busstation zu bleiben, als des Nachts durch die Gegend zu stiefeln, somit legten wir uns in den „Schlafraum“ (Betonraum mit mehr oder weniger dreckigem Filzteppich) und knackten dort fröhlich mit drei anderen Familien zusammen bis morgens um 7 Uhr. Die Polizei organisierte uns dann den Taxitransport zum Hotel Tiara. 🙂 In Palangka Bun waren wir bereits eine kleine Attraktion – da lief kein anderer Ausländer rum, schon gar kein Weißer, die fahren da höchstens nur kurz durch. Am Abend trafen wir uns dann mit Mr. Majid, ein Besitzer von einem Klotokboot bei dem wir dann die nächsten drei Tage für den Park buchten. Am frühen Morgen wurden wir abgeholt und auf ein gut 10m langes Boot gebracht wo wir schlafen würden und quer durch den Dschungel schippern. Gegen Mittag kam dann noch ein britisches Pärchen dazu im selben Alter, beide auch für ein halbes Jahr am reisen. Und nun gings ab in den Dschungel zu den Orang Utans, Nasenaffen, Meerkatzen, Taranteln, Krokodilen, Kaimanen und allerlei Vögelarten. Der Bewuchs am Ufer war wunderschön anzugucken, überall um uns herum waren Affen. Die Nasenaffen schnatterten immer laut, wenn wir in ihr Revier kamen und manchmal überquerten sie sogar den Fluss mit echt waghalsigen Sprüngen aus bis zu 15m Höhe – irre anzugucken. Als es dann zum ersten Orang Utan Platz ging, dachten wir erst mal wir gucken nicht recht – da liegt fröhlich 200m vom Pier entfernt ein Orang Utans mitten auf dem Weg. Wir natürlich sofort hin und die Dame war so zutraulich, das sie sich an Hand nehmen ließ und immer wieder bei uns in die Taschen grabschte, um nach Futter zu gucken. Ross und ich nahmen die Dame dann bei der Hand und gingen mit ihr ein paar Schritte – wahnsinn, was für eine Kraft so ein Orang Utan hat und wie schwer dieser ist. Wunderschöne friedliche Tiere. Beim nächsten Pier kam dann der King des Dschungels – Tom, ein Männchen von 130kg und alle Boote haben sofort Abstand zum Pier genommen, da solch ein Affe schnell mal eben die Küche eines Bootes leer frisst – und den bekommt da keiner so einfach weg… Riesige Hautlappen um sein Gesicht drumherum, Unterarme wo jeder Kletterer vor Neid erblasst und eine tief dunkel graue Haut die vor den rauen Ästen schützt. Auch sahen wir viele Mütter mit ihren Babys – zum anfassen nahe, süss anzugucken. Am Abend fischte ich dann mit dem Kapitän zusammen noch Catfish. 🙂 Mo unser Guide zeigte uns dann sogar noch eine Tarantel die in ihrem Loch sich versteckte und „pulte“ sie da raus… Das Essen auf dem Boot war echt super und wir wurden wirklich verwöhnt – wir hatten uns etwas Sorgen um die Übernachtung auf dem Boot gemacht und ich hatte schon Horrorgedanken von Taman Negara (Malaysia) wieder im Kopf, aber ganz im Gegenteil: die kleinen Matrazen waren „nur“ zum Sonnen da und jeden Abend wurde ein ordentliche große Matraze mit Moskitonetz und Bettbezug für aufgebaut.

Category: Borneo
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One Response
  1. erwin sagt:

    nice reportase ole…., thanks.
    and please be my guess in the other moment…