Silkes Liebe zum Wracktauchen

Knapp 7 Tage hatten wir nun auf Pandan Island verbracht und nun gings auf zum Wracktauchen nach Busuanga Island (Coron). Ein Transportschiff fuhr leider nur sehr unregelmäßig, also mussten wir für 100km Luftlinie stattdessen 300km nach Manila fliegen und weitere 400km nach Busuanga. Später erfuhren wir, das sehr wohl doch Fähren fuhren. Aber so ist es halt in solchen Ländern… Auf Busuanga Island haben wir uns in Kokusnuss Resort eingebucht (schöne & preiswerte Palmenbungalows für 450 Peso!) und uns dann auf Tauchschulensuche gemacht. Gebucht haben wir dann bei Rocksteady Divers, da diese kleine Gruppen zum Tauchen haben, das Equipment ok war (d.h. noch im Rahmen – über seine Sicherheit & Gewissenslosigkeit der Tauchschulen kann man da schon seine Zweifel bekommen…). Silke wollte ihren Advanced Open Water Diver hier machen und ich machte mich direkt zum Wracktauchen auf – am Morgen um 08:00 Uhr gings los. Das Tauchboot hatte ich zusammen mit einem Schweizer für mich allein und am Folgetag mit gerade mal 4 weiteren Tauchern (und Silke) – YES! So solls sein! Dann gings runter, miserable Sicht von nur 5m und plötzlich tauchen aus dem Zwielicht die ersten Umrisse auf: ein 150m langes japanisches Wrack (Irako), aus dem zweiten Weltkrieg, versenkt von den Amerikanern – ünd überall drumherum noch Bomben am liegen – ich fragte mich die ganze Zeit, ob die wohl noch aktiv sind?! Naja, da ich nicht der erste hier war, werden andere Taucher es sicherlich schon ausprobiert haben. Nach einigen Metern und am Grund sehr guter Sicht, gings rein ins Wrack in einen dunklen aber relativ kargen Raum. Der Raum war ziemlich langweilig und ich wunderte mich schon, was da sollen, bis ich eine Öffnung von ca. 50cm Durchmesser und knapp die selbe Höhe sah – und DA sollten wir durch?! Ich wusste ja, das Wracktauchen schon mal beengend sein kann, aber das es manchmal so kleine Öffnungen sein mussten, hatte ich nicht erwartet. Also Schultern eingefaltet, Bauch einziehen, Augen zu und durch – unser 1,6m Philippino Guide mit 50kg hatte natürlich keine Probleme! Drinnen waren wir dann im Transmitterraum, wo ich dann auch noch an irgendeiner Leine mit der Flasche hängen blieb und ich mich erst mal entwirren musste – bei 35m Tiefe und eine NoDecompression Time von weniger als 15 min. Da wurde auch mir mulmig. Auftauchen geht nicht, einfach raus geht auch nicht – keine offenen Fenster oder sonstige Öffnungen und bloß nicht den Matsch unter einem Berühren, sonst sieht man gar nichts mehr… Dann gings rein in einen stockfinsteren Tunnel der zur Küche führte und danach endlich in die großen Laderäume – mit Platz: Alte Bulldozer, Traktoren, Geschütze, usw. Spannend anzugucken, wenn man überlegt, was auf diesem Schiff alles passiert sein muss und was die Natur daraus gemacht hat! Immer wieder sieht man große Gruppen von kleinen und großen Fischen. Riesige Batfische von bis zu 60cm Länge und als wir auf dem Deck tauchten, kam ein kleines Wunder für mich: Über uns schwammen hunderte Jackfische in einem engen Schwarm konstant im Kreis. Wie in einem lebenden Zirkel, schwammen die Fische seelenruhig – knapp 10m hoch und 6 – 7m im Durchmesser. Irre anzuschauen! Selbst einer der Tauchguides meinte, das er die Irako bei so guter Sicher und so viele Fische schon lange nicht mehr gesehen hätte! Silke hat dabei einen super Tauchguide (Kevin, Brite) bekommen habt und musste jeden Abend pauken – wurde aber dafür um so mehr vom Wracktauchen angefixt. Schließlich gings auch für sie auf weiter unter 30m runter und durfte auch schon ins Wrack rein. Wir betauchten so 4 Wracks, alle um knapp um die 100 – 150m lang und sehr tief – bis zu 42m. Die war auch für mich eine neue Art des Tauchens, da man sehr hart an die Grenzen der maximal zulässigen Grundzeit kam und wir dadurch bis zu 15min Dekompressionsphasen einlegen mussten. Eine Taucherin gestern kam etwas vorzeitig aus dem Wasser, während ich noch in meiner Dekophase war udn hatte am Abend leichte Anzeichen von Taucherkrankheit. War zwar noch im harmlosen Bereich, aber da zeigte sich auch, das Wracktauchen bei solchen Tiefen nicht ganz ohne ist. Heute Abend müssen wir nun entscheiden wie es weiter geht. Bis nach Puerto Princessa runter wird wahrscheinlich sehr knapp mit der Zeit und eher hektisch. Mal schauen was die kleine sagt.

Category: Philippinen
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One Response
  1. Tim sagt:

    Sieht ja schon beeindruckend aus, so eine Unterwasserwelt!