Afrikanische Märkte und Deutsches Brot

Heinz hat mal wieder Fragen… 🙂 Zum Thema Deutsches Brot ist Silke hier ganz begeistert – sie mag ja kein echtes braunes Krustenbrot, ich liebe es dagegen. Habe gerade Salat gegessen und bisher scheint es der Magen gut zu vertragen. Dazu gabs Knobluachbrot – wohl gesagt, süsses Weißbrot mit Knoblauch… Das sagt doch schon alles… Von den Märkten haben wir nicht viele Fotos gemacht, da wir uns dort etwas zurückhalten wollten mit Fotos – nicht jeder Einheimische begrüßt es wenn man Fotos von ihm macht. Die Märkte in Tansania und Malawi sind eine wilde Mischung aus gezimmerten Buden aus altem Holz und allem möglichen was irgendwie verkauft werden kann. Ein Großteil in Malawi war z.B. Kleidung – was ich jetzt hätte gut gebrauchen können, da ich mir zwingend eine neue Hose / Short kaufen muss… (nur noch eine ist heile und die andere hat einen rund 10cm Riss am Popo). Auf den Märkten wir jedoch deutlich Krams verkauft, der lokal hergestellt wird – d.h. Kleidung (meist 2nd Hand) oder Handwerksartikel für Bauern oder Essen. Beim Essen sidn die Gewürzstände wirklich toll anzugucken, wenn da mal eben einige 10kg von einem Gewürz da liegen und vor sich hin durften – beim Fisch sieht das dann anders aus. Einige hunderte kg davon sind dann nichts für schwache Mägen bei 40°C… Ich bin mich jedoch konstant über die Preise in Afrika am wundern. Da extrem viel importiert werden muss (alle möglichen Hygieneartikel, teilweise auch spezielle Essensartikel, Elektronik oder auch z.B. Tauchsportzubehör), sind alle diese Artikel sehr teuer. Sobald etwas in Afrika produziert wird, ist es extremst billig. D.h. Hygieneartikel sind z.B. rund doppelt bis drei mal so teuer wie in Europa, Essen was lokal produziert wird (z.B. Mango, Melonen oder auch Fleisch), bekommt man hinterher geworfen. Da wundere ich mich ständig, warum niemand mal auf die Idee kommt, und versucht diese Artikel in Afrika zu produzieren. Die Artikel wären viel günstiger und erschwinglicher für den normal Afrikaner. Selbiges gilt für Medikamente. Jegliche Sonnencreme hier kommt z.B. von Bayer aus Leverkusen – kein wunder, das kaum ein Afrikaner sich Sonnencreme für 10 Euro pro 200ml Fläschchen leisten kann… Theoretisch müssten einfach die großen Firmen nur mal eine Dependance in Afrika eröffnen und von dort vertreiben, dann gäbe es auch erschwingliche Medikamente für Afrikaner. Vom historischen Afrika haben wir bisher leider zumindest in Tansania nicht viel gesehen – allerdings interessiert es mich in Dar Es Salaam auch Null – ich will hier gerade nur weg! In Uganda siehts da wieder besser aus. Die Dörfer die wir in Malawi und Zambai uns angeguckt haben, waren echte Bauerndörfer und zähle ich mal zu den historischen Bereichen Afrikas. Ansonsten sieht man wenig von historischen Dingen. Auf Zanzibar konnte man viel über die Sklavenzeiten erfahren – da auch viele Häuser davon noch berichteten, was sehr interessant war. So gab es z.B. spezielle Sklavenhäuser mit einer Kettenmusterung auf den Türen – sobald ein Schwarzer daran vorbei lief, wurde er ins Haus gezogen und in die Sklaverei auf dem Markt verkauft.

Ist ja geil, gerade kam eine Deutsche vorbei, die morgen nach Hause fliegt und hat mir Ihre Bücher geschenkt… Jiiipiii! Endlich wieder was zu lesen! 🙂

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One Response
  1. Heinz Matthiesen sagt:

    Einspruch, Euer Ehren Dass Dinge wie Sonnencreme viel Geld kosten – geschenkt! Solche kosmetischen Artikel mit Medikamenten gleich zu setzen, führt jedoch zu einem falschen Ergebnis. Sämtliche Medikamente deutscher Pharmahersteller sind nicht nur in der Dritten Welt, sondern auch in allen europäischen Ländern billiger zu haben als in Deutschland. Und dies unabhängig davon, ob es in bestimmten Regionen Produktionsstätten gibt oder nicht. Die teilweise exobitanten Preisunterschiede zwischen der Dritten Welt und Deutschland wird unter anderem damit begründet, dass der deutsche Markt eben die Preise erlaube, die zur Finanzierung der Pharmaforschung erforderlich seien, und dass es durchaus moralisch zu rechtfertigen sei, diejenigen zur Kasse zu bitten, die über ein entsprechendes Einkommen verfügen. (War früher mal einer meiner Zuständigkeitsbereiche). :).