… und das nach lediglich 50m mit ein paar Treppen. Nach einem Blick auf die Karte, war mir auch klar warum – Lake Benyoni liegt in 1.980m Höhe… Es ist eh erstaunlich wie hoch ganz Afrika ist. Fast keines meiner bisher bereisten Länder lag unterhalb 1.000m Höhe – ich dachte bisher immer, Afrika wäre nahezu überall quasi Meereshöhe. Der Trip zum Lake Benyoni war traumhaft schön. Wir hatten wieder der Taxifahrer von Buhoma engagiert, da die Strecke zwischen Buhoma und Lake Benyoni von Bussen nicht wirklich befahren wird und nur auf Umwegen zu erreichen ist. Die Entfernung waren gerade mal 140km, dauerte aber rund 7 Std., da die Straßen mal wieder eher Forstwegen glichen. Wir fuhren am Rande von diversen Plantagen vorbei und wunderschönen grasgrünen Hügeln. Lake Benyoni selber ist ein See in besagten knapp 2.000m Höhe liegend, umgeben von denselben schönen Hügeln. Sehr entspannend – mit tollen Zimmern, die offen nach vorne zum See sind – selbst beim Duschen hat man einen tollen Überblick. Jedoch ist es auch gleichzeitig etwas langweilig. Auf dem hierher war es sehr interessant, was der Taxifahrer uns erzählte. Ich fragte ihn – wie bereits so oft – über Wirtschaft und Arbeitsmotivation der Leute aus. Er erzählte, das die meisten Ugander schlichtweg keine Lust auf Arbeiten haben – insbesondere die Männer (was mir ein selbstständiger Holländer aus Tansania auch bestätigte, der ging sogar soweit, daß er nur Frauen beschäftigte). Für die Männer ist ihr Hauptziel eher ein möglichst faules dasein zu fristen – wohl gesagt, das trifft sicherlich auch nicht auf jeden zu! Daher würde es aber einfach grundsätzlich an Motivation fehlen, u.a. auch weil die Leute nicht wissen, wie es besser zu machen ist, allerdings sich auch nicht drum bemühen, jemanden zu finden, der es vielleicht besser weiß. Auch denken viele der Einheimischen, dass Westler tatsächlich nur herumhängen würden – wie wir es quasi in den Hotels etc. machen und nicht dafür arbeiten – wir quasi ein schlechtes Vorbild für die Einheimischen sind. Weiterhin kamen wir dann auf das Thema Selbstständigkeit zu sprechen – da er Inhaber von einer Bank für Microdarlehen, Taxifahrer und Farmer ist (Hut ab!). Beim Thema Steuern wurde er etwas unsicher, wie er darauf antworten sollte – scheinbar war wohl doch nicht alles so völlig sauber (aber wer ist das schon…). Interessant war aber, das egal wie gut ein Unternehmen läuft, es zahlt nur die jährliche Lizenzgebühr dafür als Steuern. D.h. keine Umsatz- oder Gewinnabhängige Steuern (das mag bei großen Unternehmen anders sein) wie in Europa. In Anbetracht dessen ist es kein Wunder, das der Staat hier nicht wirklich gerade viel Geld zur Verfügung hat. Auch erzählte er, das viele der „Faulen“, aus seinem Heimatdorf auch ihn nach Geld fragen – wohl gesagt nicht betteln, sondern es quasi von ihm erwarten, das er es ihnen gibt. Lediglich aufgrund der Polizeipräsenz eskaliert diese Situation nicht. Trotzdem hätte es auch schon Leute gegeben, die andere aufgrund von Neid z.B. vergifteten (es versuchten), anstatt einfach zu Fragen, worin sein Erfolgsgeheimnis liegt bzw. von diesen zu lernen. Wenn ich so etwas höre, frage ich mich, warum man diesen Leuten überhaupt helfen sollte. Sicherlich sind dies alles Länder, in denen die Kolonialländer viel Unfug getrieben haben, aber das ist mit dem zweiten Weltkrieg und Deutschland genau das selbe und es sind nur wir Deutschen selber, die uns dies noch nachtragen. Alle anderen Nationalitäten, können überhaupt nicht nachvollziehen, warum wir derartige Probleme mit unserem Nationalstolz haben, da der zweite Weltkrieg doch mit heute nichts mehr zu tun hätte. Also warum soll ich mich schlecht diesen Menschen gegenüber fühlen, wenn sie keinen Bock haben, etwas an ihrer Situation wirklich zu verbessern und die Kolonialverbrechen lange lange vor meiner Generation stattfanden?!
Langsam zieht es mich aus Afrika weg. Ich brauch was neues. Uganda ist wirklich schön, jedoch ist für mich jetzt nicht mehr viel neues dabei und mich ziehts mehr in Zivilisation, Nightlife und neuen Eindrücken. Werde daher mich wohl am Montag nach Kampala wieder aufmachen, Flug nach Mumbai (Indien) buchen und dann Richtung Goa erst mal reisen.