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Divemaster auf den togean inseln

Seit nun fast drei wochen tauche ich nun um die wette auf den togeans. Ueber das leben auf diese weise kann man sich eigentlich nicht beklagen… Bin kackbraun gebrannt, tauche pro tag zwei mal, haenge in der sonne ab und abends beim bierchen. Allerdings habe ich auch eine ganze menge zu lernen. Wolf drueckte mir direkt mal gute 600 seiten zum lesen an buechern in die hand und erwartet einen hohen standard als divemaster. Den rescue habe ich so gut wie fertig und leite bereits meine ersten gruppen. Heute gings zu dominik rock auf 40m runter und sahen haie, grosse barrakudas sowie jackfische. Mein tiefster tauchgang war bereits bis auf 53m inkl. Stickstoffnarkose. Die blasen aus dem automaten klangen wie als wuerde glas  irgendwo zerschellen. Dafuer eine irre sicht unter wasser von bis zu 70 – 80m. Wahnsinn. Da kommt in einem schon mal schnell der entdecker auf und man will mehr erkunden. Ich muss rettungsszenarios durchspielen, abends theorie mit wolf und morgens direkt equipment fuer die leute zusammembauen und bereit stellen, immer gute laune zeigen und aengstliche taucher beruhigen das es hier keine weisse haie gibt… Mein wunsch langsam mal wieder europaeisches essen zu bekommen ateiget sich ins unermaessliche. Meine tageliche portion oreos ist da gold wert. Die ohren werden gepflegt wie bei einem kuenstler die haende – hauptsache man kommt morgen wieder runter. An die hitze habe ch mich bereits derart gewoehnt, das ich nachts eine decke brauche – wohlgesagt bei einer drchschnittstemperatur von gut 28 grad. Silke tingelt drch suedamerika und ist bereits in patagonien und hat bereita mein ticket gebucht fuer ende mai. Ich muss dann mal noch schauen was ich die letzten zwei wochen hier mache – entweder komodo flores, bali oder sogar raja ampat (papua) oder gar stadt, um mal wieder zivilisation zu haben. Bei dem leben hier kann ich gut nachvollziehen warum manche leute sich irgendwann hier niederlassen. Allerdings gints auch immer wieder gebrochene seelen die einfach nur haengengeblieben sind. Aber man weiss ja nie qas spaeter noch kommt…. 🙂

19.08.2012 (Nachtrag):
Für alle Leute die Tauchausbildung machen wollen – Togians ist eine tolle Sache, aber der Tauchlehrer Wolf (Wolfgang Becher) und Tine Poeltl sind nicht mehr auf den Togians, sondern nun in Mozambique zu finden: Scuba Galaxy!
Von über 150 Tauchgängen auf der Weltreise, habe ich nie wieder so viel gelernt und gesehen wie die beiden es einem zeigen konnten!

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Zurück auf die togeans…

Sitze gerade in gorontalo am dock und warte drauf das endlich zurueck auf die togeans geht. Habe am flughafen auf einer bank geschlafen und nun mehrere fluege kurz hintereinander gehabt und will nur noch ankommen. Etwas mueffeln duerfte ich wohl auch bereits… Nicht wundern wenn ich mich die naechste zeit nicht oft melde – internet auf den togeans ist eine raritaet… Aber versuche hin und wieder mal zu berichten.

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Pulau Bunaken & Tangkoko Nationalpark

Nach unserer entspannten Woche auf den Togeans gings nun weiter Richtung Gorontalo und dann nach Manado, um letztendlich nach Pulau Bunaken rüberzusetzen. Da die Togeans ja relativ abgelegen sind, dauerte dies rund 12 Std. mit der Fähre nach Gorontalo, dann nochmal 7 Std. mit dem Auto nach Manado wo wir zusammen mit Alex (Brite, Englischlehrer in Jakarta) uns einquartierten und einen Internet- und Büroabend veranstalteten. Mit Alex hatten wir gemeinsam viel Spaß und tranken Bier bis spät in den Abend hinein. Am nächsten Morgen fragte ich am Pier, ob die Überfahrt nach Pulau Bunaken momentan auch wirklich sicher wäre – da doch etwas Seegang herrschte und unsere Philippinenerfahrung noch etwas nachklang… Nur welche Antwort sollte man von jemandem erwarten, der mit der Fahrt 1/5 seines Monatsgehaltes verdient – „Nein, momentan lieber nicht…“ hahaha. Also rauf aufs „Speedboot“ – besser gesagt ein Holzboot mit überdimensioniertem Motor – einem anderen Boot während der Fahrt beim absaufen zugeguckt während das Rettungsboot auf dem Wege war und selber Wasser geschöpft damit wir nicht das gleiche Schicksal erleiden… Nach knapp 45 Minuten Zitterpartie und einem sichtlich erleichtertem und aufjauchzendem Kapitän kamen wir in Daniels Guesthouse an und konnten unseren Adrenalinpegel wieder auf Normalstand zurückfahren. Bunaken hat ein wunderschönes Hausriff zum Schnorcheln, sogar besser als North Pandan Island auf den Philippinen, jedoch war die Insel selber nur mäßig interessant. Auch war das Tauchen zwar schön, wir hatten jedoch aufgrund der Berichte aus Travelguides und anderen Travellern mehr erwartet. So machten wir ein paar Tauchgänge, relaxten beim Regenwetter und verbrachten die Abende mit einem jungen Pärchen aus Bayern beim Doppelkopf und Skat spielen. Inzwischen bin ich richtig geübt im erklären der beiden Spiele – sogar Alex dem Briten haben wir Skat beigebracht! 😉 Nach 4 Tagen wurde uns auf Bunaken langweilig und wir brachen in neue Gefilde auf: Tangkoko Nationalpark, um Tarsire zu sehen – einem der kleinsten Affen der Welt. Nachdem ich Gorillas und Orang-Utans gesehen habe, wollten wir uns doch auch mal das Gegenteil angucken. So trekkten wir in den Dschungel von unserem „Tarsius Homestay“ und bei Dämmerung kam dann die kleine Familie zum Vorschein: lange Finger, riesige Augen und ein süsses Gesicht mit den großen Ohren dazu, wie ein Gremlin. 🙂 Morgen gehts zurück nach Manado, bevor wir dann am frühen Morgen darauf nach Singapur fliegen werden. Silke wird dann nach Frankfurt weiterfliegen (dann Argentinien) und ich besorge mir eine neues Visum für Indonesien, um dann meinen Divemaster in Angriff zu nehmen. Anbei habe ich noch ein Foto vom Strand auf den Togeans von Pulau Kadidiri mit Beschreibungen beigefügt, damit ihr ungefähr wisst, wo ich die nächsten ~6 Wochen abhänge… In Singapur werde ich mich mit Ohrentropfen und Antibiotika eindecken, damit ich diese wunderschönen Scheissgewässer überlebe. Habe inzwischen bereits den nächsten getroffen, der sich hier eine Ohreninfektion geholt hat. Weiterhin muss unbedingt eine neue Badehose her, wenn möglich ein langer 3mm Neoprenanzug, eine Mütze (für die Bootsfahrten wegen der Ohren), Kreuzworträtsel (sonst bekomme ich Inselkoller) und Bücher!!! Echt beschissen, das ich wegen einem einzigen blöden Visa 300 USD an Flügen zahlen muss…

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Pulau Kadidiri auf den Togean Islands

Die Anreise von Tana Toraja zu den Togean Islands war ziemlich anstrengend. 15 St.d Busfahrt durch wunderschöne Berglandschaft mit Dschungel nach Tentenna, eine Nacht übernachten und dann weitere 7 Std. mit dem Auto nach Ampana. Wieder übernachten und am nächsten Morgen mit der Fähre 4 Std. zu den Togeans. Die Togeans sind ziemlich weit abgelegen und es gibt nur ein paar wenige Hotels / Guesthäuser wo man übernachten kann, dafür hat man eine wunderschöne Inselgruppe die sich über knapp 70km streckt mit sogar einem ehemals aktivem Vulkan. Eigentlich ist hier nicht wirklich viel zu erzählen, da es zwar wunderschön ist, aber außer relaxen, Tauchen / Schnorcheln, Essen und Trinken macht man nicht wirklich viel. Was allerdings nach der Menge reisen auch mal wirklich sehr angenehm ist. Das dumme am ganzen ist, das mir die Ohren auf den Philippinen und Indonesien fast immer danach etwas weh getan hatten – und nun kam die volle Ladung nach den Tauchgängen: Pilzinfektion. Das Wasser hier ist voller Leben und man holt sich schnell eine Infektion. Schmerzen im Ohr die sich bis in den Kiefer ziehen ist echt scheisse, nach zwei Tagen bin ich dann zum lokalen „Doktor“ gefahren. Die Frau hat mich in ihrem Haus kurz mit einer handelsüblichen Taschenlampe untersucht und dann diverse Pillen gegeben – nach ein paar Antibiotika Pillen hatte es sich deutlich gebessert zu meiner Erleichterung.
Das Erbeben in Japan war eine echt komische Erfahrung. Tauchgänge wurden abgebrochen. Alle guckten nur noch BBC (da wir ja Abends Strom hatten). Manado (Nordsulawesi) wurde teilweise evakuiert und angeblich sollten wir auch was von der Welle abbekommen – letzten Endes kam jedoch gar nichts. War trotzdem eine ziemlich gedrückte Stimmung und keiner wusste so richtig wie er reagieren sollte – egal ob Touri oder Einheimischer.
Das Tauchen hier ist wunderschön (siehe Foto mit dem Barrakuda Schwarm). Ein Highlight war der Nachttauchgang! Silke hatte noch nie einen gemacht und so wollte ich ihr dies unbedingt zeigen. So gings Abends um 18 Uhr zum Briefing mit Wolf, dem Tauchlehrer. Er erklärte uns worauf wir achten müssen und wie der Tauchgang abläuft. Dann gings ab aufs Boot und rein ins schwarze Nass. Drei kleine Lichtstrahlen auf der Suche nach zu meist winzigen Tieren die nur Nacht raus kommen. Leuchtende Krabben, riesige Einsiedlerkrebse, Schnecken, bewegende Korallenarme auf Jagd, Muränen auf der Jagd. Dann hieß es auf ein mal Taschenlampen aus und Luminosenz gucken! D.h den Affen unter Wasser machen und überall leuchten grüne / weiße Punkte auf! Wunderschön!
Außerdem ist es nun entschieden: In zwei bis drei Wochen mache ich meinen Rescue Diver + Divemasterkurs hier auf den Togean Islands, beim Black Marin Diveresort. D.h. ich werde knapp 4 – 6 Wochen auf den Togean Islands bleiben und in der Tauchschule „arbeiten“… 🙂

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Tana Toraja

Reisepässe abgeholt, kurz entspannt und ab gings zum Litha Bus nach Rantepano, dem Ausgangsstädtchen für Tana Toraja. Der Pete Pete (Minibus) warf uns bei der Station raus, wo man uns informierte das wir noch nicht an der eigentlichen Busstation waren, jedoch nahm uns dann der Bus auf dem Wege dorthin einfach mit. Die Fahrt nach Rantepao war wohl eine der komfortabelsten die wir je hatten – neuer Mercedes Bus, Beinfreiheit und sogar Kissen. Wir waren so in unserem Luxus vertieft, das wir fast Rantepao verschlafen hätten… Eingecheckt ins Wisma Maria, belagerten uns schon die Guides wieder – wie zuvor in Makassar. Jeder versucht hier den Touris die Begräbniszeremonien zu verkaufen, da ja „nur“ am nächsten Tag direkt eine wäre. In Wirklichkeit findet fast jeden Tag irgendwo eine statt, nur nicht Sonntags, da Ruhetag (gestorben wird nur Mo – Sa!). Nach etwas hin und her sprangen wir dann mit einem Guide ins Auto – da Silke sich den Zeh verstaucht hatte, wollten wir mit Hiking und Roller fahren noch etwas warten und einen Tag Wissensdurst per Guide stillen. Der war dann auch direkt etwas angenervt, von den zwei total übermüdeten Touris ausgequetscht zu werden und bat dann doch darum, wenigstens einer nach dem anderen zu fragen und ihn nicht ständig zu unterbrechen. Als Silke dann noch einen Kommentar zur Emanzipation gab, war der Guide sogar eine Weile richtig eingeschnappt – mit weiteren Fragen konnten wir ihn dann aber wieder ankurbeln.
Angekommen bei der versprochenen Zeremonie erfuhren wir dann, das wir nicht nur eine Besucherprozession zu sehen bekommen, sondern sogar noch 7 Büffel zu Ehren des Verstorbenen geopfert werden sollen. Die Zeremonie fand direkt unterhalb einem der wunderschönen Toraja Häuser („Tonkonan“) statt, umrundet von extra für die Zeremonie aufgebauten Häusern. In der Mitte ein großer Platz, mit dem aufgebahrten Sarg. Der Guide erzählte uns, das die christlichen (!) Toraja eine drei Klassen Gesllschaft sind und nur die höheren Klassen eine solches Haus haben dürfen. Die kleine Variante des Hauses wird als Reisspeicher verwendet. Auch die Begräbniszeremonie muss im Rahmen der Klasse / Kaste stattfinden, nicht jeder darf beliebig viele Büffel oder Schweine schlachten. Bei einer großen Zeremonie können bis zu 100 Büffel / Stiere geschlachtet werden – wohl gesagt, einer davon kostet rund 4.000 Euro (Weiß gepunktete Büffel sogar bis zu 8.000 Euro und mehr). Manchmal läuft der Schlachtung auch ein Stierkampf voraus.
Die Prozession begann mit den Freunden und Bekannten und danach die Familie und Verwandte – alle in Schwarz bekleidet. Darauf kommen die Diener und bringen Tee, Kaffee und Gebäck. Jeder Gast – egal ob Touri, Freund oder Familie – bringt ein Geschenk mit: ein oder mehrere Schweine, Rinder oder auch den Renner: eine Stange Zigaretten. Witzigerweise rauchen hier nur die Männer. Nach kurzer Bewirtung, werden auf ein mal drei Pflöcke tief in den Boden getrieben und schon folgt ein Stier in die Mitte und wird an den Pflock angebunden. Der Führer streichelt den Stier zur Beruhigung und zieht ihm dann langsam an der Nase den Kopf hoch – ZAPP! Mit einer 40cm langen Klinge wird dem Stier tief in den Hals geschnitten, der Stier bäumt sich auf und versucht sich auf den Beinen zu halten, bis er zusammenbricht und der Boden Blutgetränkt wird. Und das nun noch weitere 6 mal hintereinander… Erschreckend anzugucken und nicht nur ein Touri ist früher gegangen als wohl geplant, aber die Einheimischen folgen der Schlachtung mit Spannung. Die getöteten Stiere und Schweine gehen zu 50% an den Schenker und an die Familie des Toten. Während der Schlachtung wird uns Essen serviert – Schwein in Bambus gegrillt mit Reis und etwas Gemüse. Die Hinrichtung hat seinen Hintergrund: Jeder Stier und Schwein begleitet den Toten ins nächste Leben und bieten ihm quasi eine reiche Grundlage fürs nächste Leben. Der Tote wird sogar vor der eigentlich Zeremonie bis zu 30 Jahre „aufbewahrt“, bis eine entsprechende Zeremonie möglich ist.
Nach der Zeremonie kommen die Toten in ihren Särgen in Höhlengräber, die extra in die Felsbrocken gemeisselt werden und im Falle einer Person einer hohen Kaste, wird noch eine Holzfigur auf einer Art Balkon von der Höhle aufgestellt.
Nach der Zeremonie besuchten wir einige dieser Höhlengräber und wollten zum Abschluß noch zu den hängenden Babygräber, jedoch kamen mitten aus dem Nichts starke Windböen und Regen auf – ein großer Bambusbaum wäre fast aufs Autodach gefallen und unser Guide bekam es echt mit der Angst zu tun. Insbesondere als dann auch noch Taubenei große Hagelkörner runterkamen. Auf dem Rückwege bemerkten wir dann das ganze Ausmaß: in einem Umkreis von nur wenigen Kilometern hattest 20 min. gestürmt, das Bäume umgefallen waren, ein Haus darunter begraben, Wege versperrt und uns dann sogar noch eine Ambulanz mit hunderten Rollerfahrern entgegenkamen – wahrscheinlich war jemanden gestorben…
Die nächsten Tage erkundeten wir per Roller die wunderschöne Gegend auf eigene Faust. Wir mussten uns sehr zurückhalten nicht noch mehr der tollen handgeschnitzten Souvenire zu kaufen. Überall die wunderschönen Häuser, welche wirklich eine Meisterleistung sind und geschmückt werden mit den Stierhörnern vergangener Zeremonien.

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