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Geburtstag in Argentinien und klirrende Kälte in Chile

Gott ist das Arschkalt in Südamerika. Ich kam mit Flip Flops in Buenos Aires an und bekam direkt von einer hübschen Argentinischen Grenzbeamtin mein Visa gestempelt – das ist doch mal eine willkommene Abwechslung gegenüber den sonst verhärmten Grenzbeamten… In Kuala Lumpur hatte es tatsächlich dann doch noch mit dem Treffen mit Uli (meinem Exchef) geklappt. Er hatte sich gerade vor einem Monat für ein Jahr auf Reisen gemacht und wir verbrachten dann den Tag bei Essen und Bier und tauschten uns aus. 🙂
Der Flug von Kuala Lumpur nach Buenos Aires war trotz 35 Std. eigentlich besser als gedacht. Ich übernachtete eine Nacht in Buenos Aires und sprang dann am nächsten Morgen direkt wieder in den Flieger nach Salta. In Salta begrüsste mich dann meine bessere Hälfte bereits freudestrahlend und fiel mir um den Hals – so will man das haben! :o) Für mich war es der Hammer mal wieder richtigen Cappucino, Kuchen, Steak, Salat, Olivien und Wein hier zu bekommen. So etwas habe ich seit einem halben Jahr nicht mehr gehabt. Wahnsinn. Auch richtige Cafés zum draußen sitzen und keinen indonesischen Warung der auf einem speckigen Brett etwas Platz machte. Dafür sind die Temperaturen doch ziemlich gewöhnungsbedürftig – tagsüber angenehm warm, Abends Arschkalt. Das ist als äquatorial-Reisender doch sehr gewöhnungsbedürftig und bringt eine Menge Gänsehaut mit. Also ab in den Outdoorshop und Thermounterwäsche besorgt. Auch muss ich mich die ganze Zeit davon abhalten anstatt „Terima Kasih“ nun „Gracias“ zu sagen. Vor allem verwechselte ich als Sprachgenie natürlich die ganze Zeit Italienisch, Spanisch und Französisch. Man kommt doch langsam etwas durcheinander mit all den verschiedenen Sprachen und Währungen. In unseren Geburtstag feierten wir dann im Hostel mit Barbecue, d.h. Argentinischem Steak, Malbec Wein und Champagner rein. Am nächsten Tag saßen wir dann allerdings schon wieder im Bus nach San Pedro de Atacama (Chile). In San Pedro de Atacama müssen wir uns erst mal an die Höhe gewöhnen, da die Atacama Wüste und die Salzseen auf über 4.000m Höhe liegen und wir danach auch weiterhin in dieser Höhe reisen werden (La Paz, Hauptstadt Boliviens ist der Höchstgelegene Regierungssitz der Erde auf 4.100m!). Für Silke bereits wieder normal, für mich wieder toll, ist es in Hostels zu übernachten, anstatt Hotels. D.h. insbesondere selber Essen machen und wesentlich einfacher Kontakte mit anderen Reisenden zu schließen. Da Heizungen hier scheinbar unbekannt sind, hat man sage und schreibe 5 Decken unter denen man schläft – kein Wunder bei Nachts unter Null Grad. Die Atacama Wüste gehört zu den trockensten Gegenden der Welt – unter einem 1mm Regen pro Jahr (das ist 1/50 von dem was sie im Death Valley in den USA haben…). Tagsüber wirds in der Sonne bis zu 30° Grad warm, Nachts fällts bis auf weit unter Null Grad. Gestern mieteten wir uns dann Fahrräder und machten uns zu einer etwas strammeren Tour auf. Im Endeffekt haben wir die bereits stramme Tour um wahrscheinlich weitere 5 – 7 km erweitert – unbewusst. Find mal einer einen Pfad in der Wüste… Das Atmen ist wirklich schwieriger. Auf der Busfahrt überquerten wir Bereiche die oberhalb von 4.000m lagen und da merkte man doch deutlich die dünnere Luft. Großer Unterschied ob man mal kurz zum Ski fahren da oben ist, oder dort dann auch übernachtet und Sport macht.
Am letzten Abend vor unserer drei Tagestour durch die Atacama Wüste und zu den Salzseen (Salar de Uyuni), machten wir noch eine Tour zu einer privaten Sternwarte. Super cool! Wir konnten uns Saturn + Mond durchs Teleskop angucken, eine „Discogalaxie“ (da sie wie eine Disco funkelte), Kugelsternhaufen und vieles mehr. Echt spannend. Ein richtig typischer leicht zynischer französischer Wissenschaftler gab uns eine Einleitung in intergalaktische Entfernungen und wie lustig es doch eigentlich ist, das ihr Leser aus meiner Sicht eigentlich gleich ins All fallen müsstet… 🙂

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